Leckere Libanesische Pizzas
Man’oushe oder belegtes Fladenbrot gehört zum alltäglichen Essen im Libanon. Bäckereien an jeder Ecke im Libanon bieten täglich von früh morgens Manakish mit Zaatar, Käse, Spinat oder Hackfleisch an.
Die Süddeutschen haben ihre Bretzeln und die Libanesen und Arabern der Levante haben Manakish. Die sogenannte arabische Pizza mit Zaatar oder Käse wird fast täglich als Frühstück gegessen und für Partys als Fingerfood in kleinen Varianten zubereitet. Auch in den Schulen wird kein warmes Essen angeboten, sondern Manakish. Die 2 verbreiteten Varianten sind mit Zaatar oder Käse. In vielen Bäckereien werden aber andere traditionelle und kreative Beläge angeboten, wie Lahmbajin mit Hackfleish oder Käse mit Basterma in den armenischen Vierteln.
Manakich-Teig
Die Zubereitung von Manakish ist sehr einfach und braucht nur einen Hefeteig, einen Belag und einen warmen Ofen. Es gibt viele Varianten des Manakish-Teigs, aber die Basis ist immer gleich: Hefe, Weizenmehl, Salz, Zucker, Öl und Wasser. Manche geben Milch oder ein Ei in den Teig, ich gebe gerne ein paar Esslöffel griechischen Joghurt und etwas Vollkornmehl dazu. Mit Vollkorn wird die Bearbeitung des Teigs viel einfacher und man muss den Teig zwischen den verschiedenen Etappen nicht mehr lange ruhen lassen.
vegan oder vegetarisch
Die traditionelle Variante von Manakish wird mit Zaatar und Olivenöl gemacht. Zaatar, eine wilde Art von Oregano, wird mit Sumach und geröstetem Sesam gemischt und mit Öl zu einer Paste verarbeitet und dann mit den Fingern auf den Teig verteilt. Das Wort Man’oushe (Manakish im Plural) bedeutet nämlich “mit Fingern gedrückt”.
Die andere Variante wird mit Akawi-Käse zubereitet. Akkawi ist ein arabischer weißer Käse, der im Ofen wie Mozarella weich wird, aber nach dem Abkühlen nicht wieder hart wird.
Im Ausland findet man Akkawi-Käse nicht so oft, daher nutze ich eher Feta mit Pizza-Käse als Alternative.
Spezielle Varianten
Neben den veganen und vegetarischen Varianten wird eine traditionelle Art zum Brunchen mit Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten angeboten. Lahmbaajin bedeutet Fleisch im Teig, ist ähnlich wie der türkische Lahmacun, aber wird großzügiger belegt und mit Granatapfelsirup serviert.
In den Bergen wird eine Variante mit Keshek angeboten. Keshek ist in den Bergregionen verbreitet und eine Gemeinsamkeit mit der persischen Küche. Im Sommer wird Keshek aus Joghurt und Bulgur zubereitet, getrocknet und zu Pulver gemahlen. Im Winter wird dieses Pulver mit Tomaten, Paprika und Zwiebeln eingeweicht und als Belag auf Manakish verwendet.
Sobald der Teig in den Ofen geschoben wird, dauert es wenige Minuten bis einem das Wasser im Mund zusammenläuft!
Manakish Backen
Je nach Ofen braucht ein Man’oushe maximal 10 Minuten Backzeit. Man kann dafür einen Pizzastein nutzen oder es einfach auf einem Backblech bei starker Hitze mit Umluft backen.
Traditionell wurden Manakish in 3 möglichen Öfen gebacken:
- Saj (eine große gewölbte Crêpe-Pfanne auf einem Holzofen oder Gasherd)
- Tandoor (Tannoor genannt)
- Steinofen
Heute gibt es nur noch wenige Bäckereien in ländlichen Regionen, die diese Backoptionen nutzen. In Großstädten an der Küste werden eher modernen Öfen genutzt, um eine größere Menge zu backen.
Man’oushe kommt nie allein
Manakish eignen sich sehr gut zum Brunch, als Street-Food oder für Partys. Wenn man ein Man’oushe zum Mitnehmen kauft, kann eine „Extra”-Variante gewählt werden. So heißt die Variante mit Gemüse. Meistens kommen Tomaten und Gurken sowie Minze und Oliven dazu. Wenn man aber zu Hause Manakish isst, wird nicht nur Gemüse sondern auch Labne als Dip dazu gegessen. Bei Partys werden die Fladenbrote klein geformt und gebacken, damit sie schön präsentiert werden. Meine Lieblingsvariante ist es, den Teig mit Zaatar zu belegen, zu einer Rolle zu formen und in kleine Stücke zu schneiden. So bekommt man kleine Rosen oder Schnecken, die einfach zu essen sind und die Fingern und Zähne nicht schmutzig machen.
Gefällt dir die Idee? Dann schau das Rezept an und verlinke mich auf Instagram, sobald du es probierst!
Manakish
Zutaten
- 250 ml Lauwarmes Wasser
- 1/4 Würfel frische Hefe(10g) oder 1 TL trockene Hefe
- 1 TL Zucker
- 500 g Mehl Typ 550
- 20 g Rapsöl
- 1 TL Salz
- 2 EL Jogurt optional
Füllung Zaatar
- 3 EL Zaatar
- 90 ml Olivenöl
Füllung Käse
- 80 g Feta
- 80 g Emmentaler oder Pizza-käse gerieben
- 2 EL Petersilie oder Oregano
- 1 kleine Zwiebel oder Frühlingzwiebel
Zubereitung
- Wasser mit Hefe und Zucker mischen und 10 Minuten gehen lassen.
- Mehl, Salz und Rapsöl mischen. Wasser nach und nach dazu geben und verkneten. 10 Minuten kneten bis der Teig geschmeidig und nicht mehr klebrig ist.
- 2 Stunden gehen lassen. Übernacht im Kühlschrank stellen und 1 Stunde vor dem Backen raus nehmen.
- Den Teig auf eine mit Mehl bestäubte Arbeitsfläche geben und in kleine Kugeln teilen. Den Teig mit einem feuchten Tuch bedecken und 10 Minuten ruhen lassen.
- Den Backofen auf 210 Grad Umluft mit Unterhitze vorheizen.
- Zaatar in eine Schüssel geben und mit Olivenöl mischen, bis die Mischung leicht flüssig wird.
- Feta zerkrümeln und mit dem Pizza-Käse vermengen. Mit fein geschnittener Zwiebel und Oregano oder gehackte Petersilie mischen.
- Den Teig rollen oder mit der Hand flach machen und auf ein geöltes Backblech legen. Auf jede Man’ouche 1-2 EL Zaatar-Mischung oder Käse geben. Die Käse-Variante kann man als Teigtasche formen.
- Den Teig 10 Minuten im Ofen backen oder bis die Ränder goldbraun werden.
- Mit Tomaten, Labne, frische Minze und Gurken genießen.